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Abteilung der Musikalien - Geschichte der Sammlungen

Im Jahre 1949 wurde Kabinett der Musikalien ins Leben gerufen (umbenannt im Jahr 1961 in Rahmen der organisatorischen Umstrukturierung in die Abteilung der Musikalien), in denen man die Musikalien gesammelt hat.

Die Ursprünge der Musikalienbücherei führen zu den historischen Bibliotheken zurück - der Vorkriegsgeschichte der Stadtbibliothek, der Universitätsbibliothek und den verschiedenen Sammlungen der schlesischen Bibliotheken zurück. Fast 3 000 Volumen stammt aus 16. und 17. Jahrhundert aus der Stadtbibliothek, einige aus Universitätsbibliothek und schließlich eine sehr heterogene Qualitätsgruppe gesicherter Musikalien aus den niederschlesischen Provinzbibliotheken. Ehemalige Stadtbibliothek, in der sich heute das Hauptmagazin des UB befindet, wurde zwischen 1865-1867 von drei Breslauer Bibliotheken gestattet, und zwar von Thomas Rhedigers Bibliothek (1576 gestorben), der kirchlichen Bibliothek St. Maria Magdalena (Musikalien von der Gruppe sind mit dem Stempel „Ex Bibl. ad aed. Mar. Magdal.” gekennzeichnet, wie z.B. einzigartige Druckexemplar von Samuel Besler Delitiarum mensalium apparatus harmonicus, Wrocław 1615) und aus den Bibliotheksammlungen der St. Bernhardiner Kirche (mit dem Stempel "Bibl. Bernhard. Vrat."). Der Mangel an originellen Werken von Komponisten hat im 17. Jahrhundert in Breslau Interesse an ausländischen Meister (besonders italienische) gerichtet. Aus diesem Grund befindet sich in der Sammlung eine große Menge von italienischen Drucknoten aus dem 16. und 17. Jahrhundert, unter denen viele Einzigartigkeiten. Man vermutet, dass diese Drucke stammen von Daniel Sartorius Spenden (Sammler von kirchlicher Musik; 1671 gestorben), der in der Evangelischen Kirche von St. Elisabeth angestellt war.

Im Jahre 1883 erschien der erste gedruckte Katalog der Breslauer Bestände, der von Emil Bohn mit dem Titel Bibliographie der Musik-Druckwerke geschafft wurde. In der Bibliographie beschrieb er die Druckwerke aus dem 16. und 17. Jahrhundert aus drei Bibliotheken: der damaligen Stadtbibliothek, der Akademischen Institutsbibliothek für Kirchenmusik und der Universitätsbibliothek. Von der bearbeiteten Kollektion der alten musischen Drucken gehören heutzutage der Abteilung der Musikalien: die um 30 Prozent als Kriegsfolge verringerte Sammlung der Stadtbibliothek und wenige Positionen aus der Universitätsbibliothek, die den zweiten Weltkrieg überlebt hatten. Die Sammlung der Akademischen Institutsbibliothek für Kirchenmusik wurde im 1945 Institut für Musikwissenschaft der UWr übergeben und nach der Auflösung im Jahre 1952 nach Warschau transportiert.

Der alphabetische Zettelkatalog und der handschriftliche Bandkatalog der Stadtbibliothek enthielten die Notensammlung aus 18.-20. Jh., die systematisch bis zur Auflösung der Bibliothek ergänzt wurde. Beide Kataloge wurden gemeinsam für Drucke und musische Handschriften geführt.

Keiner von den Vorkriegskataloge (außer Fr. Kuhn Katalog) der musischen Sammlung wird zur heutigen Zeiten aufbewahrt.

Während des Zweiten Weltkriegs die Musiksammlungen der ehemaligen deutschen Bibliotheken nach kleine schlesische Städte teilweise transponiert und damit von der Vernichtung gerettet wurden. Das Universitätsbibliothekgebäude wurde ab 1944 als Hauptquartier der deutschen Truppen benutzt, was zur Folge die große Beschädigung der musischen Sammlungen wegen des Brandes hat.

Nach dem Krieg (bis 1947) wurde die Aktion des Widersammelns der verstreuten Bestände zu der neu geschaffenen Universitätsbibliothek (1946) angefangen. Zu der Gruppe der Aufbewahrung gehörten Prof. Stanisław Kulczyński und Prof. Antoni Knot - der erste Direktor der Universitätsbibliothek nach Kriegsende.

Zu der nachkriegszeitlichen Sammlung des Kabinetts der Musikalien gehörten nie zwei historische Bestände, die mit ehemaligen Breslauer Bibliotheken verbunden waren und zwar: 1)eine Sammlung von Musikhandschriften 16.-17. Jahrhunderts, die vor dem Krieg im Besitz der alten Stadtbibliothek waren [in einem gedruckten Katalog beschrieben: Emil Bohn, Die musikalischen Handschriften des XVI. und XVII.Jahrhunderts in der Stadtbibliothek zu Breslau. Breslau 1890; Reprint Hildesheim 1970]- die derzeit in der Deutsche Staatsbibliothek in Berlin (Deutsche Staatsbibliothek, Musikabteilung, Unter den Linden 8, D-10102 BERLIN) aufbewahrt wird; 2) die Sammlungen der Institut für Königliches Akademisches Kirchenmusik bei der Universität Breslau, später Musikalisches Institut bei der Universität Breslau -, die seit 1945 in der Bibliothek der Abteilung für Musikwissenschaft an der Universität Breslau waren und im Jahr 1952 in der Universitätsbibliothek nach Warschau (Biblioteka Uniwersytetu Warszawskiego, Gabinet Zbiorów Muzycznych, ul. Dobra 56/66, 00-312 WARSZAWA) verlegt wurden.


Die wichtigsten Sammlungsgruppen

In den Sammlungen der Alten Musik sind die italienische (aus 17. Jh.; etwa 300 Positionen) und schlesische (aus den 16.-18. Jh.) Drucke hoch geschätzt. Die wertvollsten Musikalien sind: Offertoria i Communiones (Stimmenbuch S I ch/S, T I ch/T, A II ch/A i T) von Mikołaj Zieleński, ein Komponist der polnischen Renaissance Drucke von Biagio Marini Sonate (Venedig 1611) Biagio Mariniego Sonate, symphonie (Wenecja 1629) und Affetti musicali (Wenecja 1617) mit neuen musikalischen Formen - Sonate für Violine mit Basso continuo; Drucke mit den Werken von Claudio Monteverdi, Orlando di Lasso, Heinrich Schütz; italienische Drucke, die in Venedig in den Verlagen von Alessandro Vincenti und Bartolomeo Magni veröffentlicht wurden Il terzo libro de varie sonate, sinfonie, gagliarde, brandi e corrente per sonar due violini da braccio et un chittarone o altro stromenti simile, von Salamon Rossi und in 1623 Jahr veröffentlicht und bei Vincenti gedruckt Madrigaletti - die Stück für Streichinstrumente Canzoni, fantasie et correnti (Wenecja 1638) Bartolomeo de Selma e Salaverde - für Jan Karol Waza - den Breslauer Bischof gewidmet war. L’Orfeo (Venedig 1615). Eine wichtige Gruppe bilden die Werke von schlesischen Künstlern aus 16. und 17. Jahrhundert, wie z.B. Samuel Besler von Samuel und Simon Besler Johannes Knoeffel, Simone BarIona Madelka, Ambrosius Profe.

Zu den wertvollsten Herkunftsgruppen von den Abteilungssammlungen gehören die historische Piasten Drucke- und Manuskriptensammlung von den Fürsten Jan Chrystian z Brzegu (1639 gestorben), die von seinen Söhne der Königlichen Gymnasiumsbibliothek in Brzeg übergeben wurde, und seit 1890 in die Sammlung der UB gehört. Friedrich Kuhn deutet darauf hin, dass die Sammlung bis heute fast in allen ihren Teilen behütet wird (159 Vol. Handschriften und Noten von 14. bis 17. Jahrhundert, 419 Stimmenbücher).

Die Notendrucke aus dem 18. Jh. widerspiegeln nicht nur die Hauptrichtung und die Tätigkeit der bedeutesten Verlage (wie Breitkopf, Hoffmeister, Artaria, André) aber auch den lokalen Verlagen (z. B. Korn). Abgesehen von den äußerst seltenen Ausgabe der klassischen Instrumentalmusik des 18. Jahrhundert, findet man dort auch die Bühnenmusik, die in der Zeit populär war und dank der Bearbeitungen für Klavier zugänglich war.

Eine getrennte Themengruppe für Musikalien bilden die Drucke aus dem Bereich der Musiktheorie, musikalische Abhandlungen, Handbücher, die Regeln der Musik, Predigten, Musikdisertationen und die Drucke, die einzelnen Kapitel sich mit der Musik befassen - Veröffentlicht zwischen 15. und 18. Jahrhundert. Sie formen eine Quelle von Wissen über die Kenntnisse der Musiktheorie in Schlesien. (Eine begrenzte Anzahl von Noten und Theorien aus dieser Zeit ist auch in der Abteilung der Alten Drucke zugänglich)).

Musikhandschriften in der Bestände der Handschriftenabteilung stammen in erster Linie aus der Zeitraum zwischen 18. und 20. Jh. Sie enthalten die verschiedenen Kompositionen in Inhalt und Form, von denen die Musikübertragungen aus Schlesien und allgemein - aus deutschsprachigen Räumen, dominieren. Als ein bedeutendes historisches Denkmal in den Bibliotheksammlungen soll man liturgische Kodexe erwähnen, die aus der Mittelalter stammen und in Handschriftenabteilung zu finden sind.

Während die polnische Nachkriegsproduktion von Verlagen von den Pflichtexemplar ev. von anderen Quellen stammte, enthalten die neuen Sammlungen (d.h., die nach dem Jahr 1800) viele kostbaren und seltenen Ausgaben, einschließlich der Erstdrucke, aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert (nicht nur deutsche Publikationen, sondern auch aus anderen Ländern). Zu den wertvollsten Kompositionen gehören die Leipziger Werke von Ludwig van Beethoven, Pariser Veröffentlichungen von Frederic Chopins Kompositionen, mehrere Ausgaben von Jozef Ignacy Paderewski und Erstdrucke von Claude Debussy. In den Beständen kommen viele Notendrucke der bekannten Verlagen aus Warschau (Brzezina, Gebethner und Wolff, Idzikowski), Lemberg (Seyfarth, Gubrynowicz, Czajkowski), Krakau (Krzyżanowski), Vilnius (Zawadzki, Orzeszkowa) und andere vor. Die UB macht viele Anstrengungen, um neue Positionen zu gewinnen, z.B. der Kauf der Stanisław Moniuszko's Erstdrucke aus den Sammlungen von Vilnius und Warschau oder Warschauer Drucke von Aleksander Różycki und Zygmunt Noskowski's Werke. Zusammen mit den alten Sammlungen, die neue musische Akquisitionen schaffen eine empfehlenswerte Kollektion der Musikalien der 19. und 20. Jahrhundert.